25 Jahre Schädlingsbiologie in Deutschland

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ein außergewöhnlicher Beruf feiert Geburtstag

Ohne Gift gegen Ratten und Zecken

Im Mai 2008 hat die Schädlingsbiologin Eva Scholl in Nürnberg den 25. Geburtstag ihres Berufs gefeiert.
Die Schädlingsbiologie erkundet die Ursachen rasanter Verbreitung und nutzt arttypische Verhaltensweisen von Insekten und anderen Schädlingen, um sie ohne oder mit möglichst geringem Einsatz von Chemie außer Gefecht zu setzen.
Vor 25 Jahren brachten die US-Amerikaner diesen Beruf mit nach Europa. Sie hatten gemerkt, dass die Schädlingsbekämpfung immer teurer wurde. Schädlingsgifte verlieren ihre Wirkung, wenn man sie zu oft benutzt. Mit ihren langjährigen Auslands- und Kolonial-Erfahrungen wissen Amerikaner und Engländer längst, was fundiertes Schädlingswissen wert ist.
Das geht uns nichts an?
Im Gegenteil:  Im deutschen Sprachraum wird die Schädlingsbiologie immer wichtiger: Die zunehmende Globalisierung und Mobilität konfrontiert Menschen mit neuen Schädlingsproblemen und mit Krankheiten, die diese Tiere übertragen. Die Sorge, aus fremden Ländern exotisches Ungeziefer im Gepäck mit zu bringen, ist berechtigt. Hinzu kommt der Klimawandel.
Viele Fragen tauchen auf; beispielsweise, ob Ratten auch Borreliose verbreiten. Wo infizierte Zecken in der Nähe von undichten Kanälen Ratten finden, ist das zu erwarten, auch wenn einige Experten noch wissenschaftliche Zweifel hegen.
Oft sind es Kleinigkeiten, die die Verbreitung von Ungeziefer oder/und Krankheitserregern ermöglichen – oder verhindern. Beispielsweise die Regentonne nach dem ersten warmen Sommergewitter: Sobald das Wasser steht, legen die Mücken ihre Eier hinein. Die Schädlingsbiologin weiß, dass  Stechmücken je nach Umgebungstemperatur etwa zwei bis vier Wochen für ihre Entwicklung brauchen.  Der rechtzeitige Verbrauch des Wassers genügt, um aus der Mückenzucht eine Falle zu machen.


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