In den Industrieländern waren sie seit Jahrzehnten kein Thema mehr. Wie man sich vor Bettwanzen schützt, und was dagegen zu tun ist, waren in Vergessenheit geraten. Das Ende des Befalls in Europa wurde dem Einsatz von DDT zugeschrieben. In Wirklichkeit erlosch das Vorkommen bereits einige Jahre vorher fast völlig, wenn auch nie ganz. Warum, das ist eine der neuen Fragen. Von Südaustralien wird berichtet, dass es innerhalb von vier Jahren eine 250- bis 750-fache Zunahme der Bettwanzenfälle gab. In anderen Ländern ist es ähnlich. Dafür gibt es viele mögliche Ursachen, z.B. die Tatsache, dass ein Bettwanzenbefall den Betroffenen in aller Regel peinlich ist und sie daher das Problem zunächst gern verdrängen. Sie gehen insgesamt nicht offen mit der Situation um. Das trägt sicher zur Verschärfung bei. Zudem taugt die Chemiekeule in Laienhand eher zum Vertreiben der Wanzen in Nachbarräume als zur „Bekämpfung“. Alter, Krankheit, Armut und/oder Stress tragen zur Befalls-Ausbreitung bei, denn die Betroffenen haben andere Prioritäten. Bedenkenswert ist auch, dass sowohl Rötungen als auch der Juckreiz nach einem Bettwanzenbiss allergische Reaktionen sind. Wer nicht allergisch ist, merkt nichts. Nicht zwangsläufig wird also ein Befall durch derartige Symptome offensichtlich.
Vom Ergebnis her ist das egal. Als Übertragungsweg ist wahrscheinlich der zunehmende weltweite Rucksacktourismus von großer Bedeutung. Auch im Umfeld von Großveranstaltungen - aufgrund der zahlreichen Besucher – besteht ein hohes Risiko der Bettwanzenverbreitung.
Umfang: 2 Seiten
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SchädlingsBiologie Scholl
Dipl.-Biol. Eva Scholl
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HOFMANN-DALLY, A. (Hg., 2007): Chemikalienmanagement in der Europäischen Union – Das schwierige politische Ringen um die REACh Verordnung. Loccumer Protokoll Nr. 64/06, Evangelische Akademie Loccum, 608 S.
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